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Verstopfung nach Antibiotika? 3 Möglichkeiten zur Vorbeugung

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Geschrieben von Edibel Quintero, R.D.
Faktencheck durch Rosmy Barrios, MD
Letztes Update: July 25, 2023
3 min Lesezeit 1986 Ansichten 0 Kommentare
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Eine gezielte Analyse der Nebenwirkungen einer Antibiotika-Einnahme auf den Darm und die besten Möglichkeiten zur Prävention von Verstopfung.

verstopfung nach antibiotika

Die antibiotikabedingte Verstopfung ist ein weltweit verbreitetes Problem, das sich negativ auf die allgemeine Gesundheit des Darms auswirken kann.

Studien konnten zeigen,  dass 1 von 4 Kindern, deren Darmmotilität (Bewegungsfähigkeit vom Darm) durch die Antibiotika-Einnahme beeinträchtigt ist, auch im Erwachsenenalter an Verstopfung leidet. 

Dieser Zustand verschlimmert sich noch durch die immer höhere Zahl an Menschen, die versuchen, die durch Bakterien verursachten Infektionen oder Magen-Darm-Probleme selbst missbräuchlich mit Antibiotika zu behandeln.

Zusammen mit einigen Experten haben wir vom Health Reporter uns deshalb auf die Suche nach den Hauptursachen von Verstopfung sowie möglichen Mitteln zur Vorbeugung und Darmsanierung gemacht – und das ganz ohne Nebenwirkung. In diesem Artikel findest du unsere Ergebnisse sowie weitere Infos darüber, wie du deinen Darm sowie deine Darmflora zusätzlich stärken kannst.

Können Antibiotika Verstopfung verursachen?

Ja, Verstopfung kann tatsächlich eine Nebenwirkung von Antibiotika sein. Diese müssen nur leider häufig zur Behandlung bakterieller Infektionen eingesetzt werden, auch wenn sie der Darmflora schaden.

Es ist deshalb niemals ratsam, ein Antibiotikum ohne ärztliche Verschreibung einzunehmen. Nur so lassen sich unerwünschte Nebenwirkungen sowie bakterielle Resistenzen vermeiden, die die Behandlung künftiger Infektionen erschweren und die eigene Darmflora gefährden könnten.Solltest du Antibiotika einnehmen müssen und unter Magen-Darm-Beschwerden leiden, solltest du die Einnahme erst nach Rücksprache mit deinem Arzt beenden, um die Wirkung des Medikaments nicht zu unterbrechen. Nur bei einer allergischen Reaktion wie einem juckenden Hautausschlag oder Atembeschwerden solltest du es sofort absetzen.

Wie verursacht die Einnahme von Antibiotika Verstopfung?

Zwar können Antibiotika pathogene Bakterien abtöten, die in den Körper gelangen und Krankheiten verursachen – sie bringen aber auch unsere Darmflora aus dem Gleichgewicht, indem sie unseren nützlichen Darmbakterien schaden. Zusätzlich können sie toxisch wirken und Verstopfung verursachen.

In unserem Darm tummeln sich unzählige nützliche Darmbakterien. Schätzungen zufolge arbeiten 10–100 Billionen Bakterien-Arten als Teil unseres Immunsystems zusammen. Diese Bakterienpopulation wird von unserer Ernährung, aber auch von jeder Antibiotikatherapie beeinflusst und wird vom Tag unserer Geburt an aufgebaut. 

Damit uns diese Darmflora schützen kann, müssen wir Stress möglichst vermeiden und auch auf unser allgemeines Wohlbefinden achtgeben. Leben wir gesund, profitiert unser ganzer Körper von den Nährstoffen, die unser Verdauungssystem aus der Nahrung gewinnt.

Wie sehen weitere mögliche Nebenwirkungen von Antibiotika aus?

So eine Verstopfung kommt nicht von ungefähr. Antibiotika stören die normale Darmflora und ihre Darmbakterien und führen zu einer Reihe verschiedener gastrointestinaler Symptome, die das Wohlbefinden beeinträchtigen können. Dazu gehören:

Erbrechen 

Erbrechen kann auftreten, wenn die Darmbewegung aufgrund der eingenommenen Antibiotika verlangsamt ist. Und auch ein verstopfter Darm kann zu Erbrechen und Magenverstimmungen führen.

Blähungen 

Tatsächlich gehören Blähungen zu den häufigsten Folgen einer Antibiotika-Einnahme. Nach Abschluss der Behandlung verschwinden sie auch wieder. Zusammen mit einer Verstopfung können sie auch das Ergebnis einer Darmobstruktion sein, die eine Gasansammlung im Verdauungstrakt verursacht. 

Appetitlosigkeit

Aufgrund ihrer direkten Wirkung auf das Verdauungssystem können Antibiotika auch Appetitlosigkeit hervorrufen. Solltest du noch zusätzlich unter Verstopfung und Blähungen leiden, kann auch dieses Unbehagen die Lust am Essen nehmen.

Wie kann ich Verstopfung vorbeugen?

Es mag abgedroschen klingen, aber vor allem die Anpassung des eigenen Lebensstils und der Verzicht auf stark verarbeitete Lebensmittel helfen bei der Vorbeugung und Behandlung von Verstopfung und kommen überhaupt deinem Darm zugute. Zu den 3 wirksamsten Methoden zur Darmsanierung gehören:

Genug trinken 

Während einer Behandlung mit Antibiotika ist es wichtiger als ohnehin schon, viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Das gilt vor allem, wenn du abwechselnd unter Verstopfung und Durchfall leidest.

Wasser hilft, den Stuhl durch den Darm zu befördern und eine bakterielle Fehlbesiedlung zu verhindern, die mit einer Verstopfung einhergehen kann. Schädliche Bakterien werden sich so nicht weiter vermehren.

Ballaststoffreiche Lebensmittel

Besonders mit Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Gemüse förderst du einen gesunden Stuhl und beugst Verstopfung vor. Hier profitierst du von der präbiotischen Wirkung dieser ballaststoffreichen Lebensmittel, die Nahrung für deine Darmflora bieten.

Verzehr von Lebensmitteln mit vielen guten Bakterien

Probiotische Lebensmittel, die eine Vielzahl guter Bakterien enthalten, sind besonders bei der Einnahme von Antibiotika nützlich, da sie den Darm mit Mikroorganismen füllen, die ein starkes Immunsystem zur Bekämpfung von bakteriellen, parasitären und viralen Krankheiten aufrechterhalten.

Hierzu ist die Einnahme von Probiotika als Nahrungsergänzungsmittel oder aber der Verzehr von fermentierten Lebensmitteln für eine Darmsanierung zu empfehlen. Zu diesen fermentierten Lebensmitteln, die reich an Probiotika sind und die Darmflora bevölkern, gehören:

  • Joghurt
  • Kefir
  • Sauerkraut
  • Kimchi
  • Kombucha
  • Tempeh

Anmerkung von unseren Diätologen

Antibiotika werden sehr häufig eingesetzt und sind bei bakteriellen Infektionen die wichtigste Behandlungsmethode. Ein Missbrauch durch Selbstmedikation mit früher verschriebenen Antibiotika, die auch nach Behandlungsende aufbewahrt werden, ist inzwischen weit verbreitet.

Wir wollen an dieser Stellen eindrücklich darauf hinweisen, dass die Einnahme ohne Rezept und ärztliche Anweisung nicht zu empfehlen ist. Auch nicht bei Symptomen wie Fieber, da nicht alle Infektionen Antibiotika erfordern. Nur ein Arzt kann mit den nötigen Tests feststellen, ob du gegebenenfalls eine virale oder parasitäre Infektion hast, die dann eine andere Art der Medikation erfordert.Mit der Einnahme von Antibiotika zerstörst du auch die guten Bakterien im Darm, wodurch sich das Stäbchenbakterium Clostridioides difficile vermehren kann, das schweren wässrigen Durchfall verursacht. Diese Infektion kann zu Dehydrierung und anderen schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen.

Fazit

Nimmst du ein Antibiotikum ein, hat das unmittelbare Auswirkungen auf die Gesundheit von Darm und Darmflora, da dieses Einfluss auf die Population der Darmbakterien nimmt. Chronische Verstopfung, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Blähungen und Appetitlosigkeit können folgen.

All diese Darmprobleme, ausgelöst durch die Antibiotikatherapie, können wiederum zu Dehydrierung, Erschöpfung, rektalen Blutungen und einer Fehlbesiedlung von Bakterien führen, die auch andere Körpersysteme beeinträchtigen.

Zum Schutz deiner Darmbakterien, bzw. deiner Darmflora gilt also, Antibiotika nur dann einzunehmen, wenn sie von einem Arzt verschrieben wurden. 

Verdauungsbeschwerden können dich in deinem Alltag und deinem Kontakt zu anderen stark beeinträchtigen. Eine ausgewogene Ernährung, viel Flüssigkeit, ausreichend Ballaststoffe sowie Probiotika zur Förderung einer gesunden Darmflora sind bei der Behandlung und Schmerzlinderung von Verstopfung ungeschlagen.

Geschrieben von Edibel Quintero, R.D.
Edibel Quintero ist Ärztin, 2013 hat sie ihr Studium an der Universität von Zulia abgeschlossen. Seither ist sie in ihrem Beruf tätig. Sie ist spezialisiert auf Fettleibigkeit und Ernährung, allgemeine Rehabilitation, Sportmassagen und postoperative Rehabilitation. Edibels Ziel ist es, Menschen zu einem gesünderen Leben zu verhelfen, indem sie sie über Ernährung, Bewegung, mentales Wohlbefinden und weitere auf den Lebensstil bezogene Möglichkeiten aufklärt, um ihnen so den Weg zu einer höheren Lebensqualität aufzuzeigen.
The article was fact checked by Rosmy Barrios, MD
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Geschrieben von Edibel Quintero, R.D.
Faktencheck durch Rosmy Barrios, MD
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