Ist Leinöl gesund? Nährwerte & 6 Gesundheitsvorteile
Leinöl ist ein kostbares Gut, das seit der Antike in vielen Kulturen verwendet wird. Hier werfen wir einen Blick auf die Vorteile von Leinöl und seinen Gebrauch in Kosmetik und Ernährung.
Vor vielen Jahren wurde Leinöl (auch Leinsamenöl genannt) in Nordeuropa hauptsächlich in Kunsthandwerk und Malerei verwendet. Dank seiner Haltbarkeit und Vielseitigkeit war es bei Künstlern sehr beliebt. Aber ist Leinöl gesund und auch für den Verzehr geeignet?
Tatsächlich verbirgt sich in Leinöl ein kleiner Goldschatz. Nur wenige Menschen wissen, wie vielseitig es verwendet werden kann – sowohl in der Küche als auch als wichtiger Bestandteil von Hausmitteln für Haut und Haar. Es ist reich an Nährstoffen, vor allem ungesättigten Fettsäuren, und hat sich inzwischen einen wichtigen Platz in der Ernährung erobert.
Leinöl ist eine wichtige Quelle für Antioxidantien, besonders sogenannte Lignane, die freie Radikale bekämpfen und damit einer vorzeitigen Alterung vorbeugen.
Erfahre in diesem Artikel mehr faszinierende Fakten über Leinöl, das „flüssige Gold“. Finde heraus, welche Inhaltsstoffe es enthält, warum es gut für deine Gesundheit ist und wie du es in dein persönliches Gesundheits- und Schönheitsprogramm integrieren kannst.
Was ist Leinöl?
Leinöl wird durch die Verarbeitung von Leinsamen (Linum usitatissimum) gewonnen. Leinsamen sind reich an Omega-3-Fettsäuren, genauer gesagt der ALA (Alpha-Linolensäure), die eine wichtige Rolle für den Schutz unseres Herz-Kreislauf- und Nervensystems spielen.
Leinsamen wurden schon in der Antike angebaut und wegen ihrer feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften auf verschiedenste Weise verwendet. Das beste Öl wird durch eine Kaltpressung der Samen erzielt. Damit wird sehr nährstoffreiches Öl gewonnen, das für kosmetische Zwecke sehr brauchbar ist und auch in der Ernährung verwendet werden kann.
Leinöl ist eine wichtige Quelle für gesunde Omega-3-Fettsäuren, insbesondere für Veganer, die weder Fisch noch Fischöl essen. Es ist außerdem reich an Proteinen und Phenolverbindungen. Der Hauptnutzen von Leinöl stammt aus seinem hohen Gehalt an Antioxidantien, was es für den Gebrauch in der Kosmetik und auch für die Ernährung so wertvoll macht.
Ist Leinöl gesund?
Ja, Leinöl ist definitiv gesund, da es voller Nährstoffe steckt – es ist vor allem voller gesunder Fette und reich an Vitaminen, Mineralien und Antioxidantien. In der Schönheitsindustrie kann man die Vorteile des Leinöls vor allem in der äußerlichen Anwendung nutzen. Seine guten Eigenschaften sind aber auch in der Ernährung und als Nahrungsergänzungsmittel bekannt.
Abgesehen davon ist Leinöl ein wertvolles Öl, das auch in der Textil-, Farb- und Holzindustrie verwendet wird.
In der Medizin wird Leinöl als Nahrungsergänzungsmittel oder in der Behandlung zum Senken des Blutdrucks und zur Vorbeugung von Diabetes und Krebs eingesetzt.
6 Vorteile von Leinöl für deine Gesundheit
#1 Leinöl verhindert vorzeitiges Altern
Weil es so reich an Antioxidantien, den sogenannten Lignanen ist, wird Leinöl als ein wichtiges Anti-Aging-Mittel verwendet – es verhindert nämlich, dass freie Radikale die Zellen schädigen. Dies führt zu einem gesundem Bindegewebe, tut dem Körper insgesamt gut, und fördert auch eine gesunde Haut sowie kräftiges, glänzendes Haar.
#2 Leinöl reduziert vorhandene Nierenschäden
Studien an Nierenpatienten haben gezeigt, dass Leinöl hilft, Nierenschäden zu verringern – zum Beispiel im Rahmen einer polyzystischen Nierenerkrankung. Dazu verwendet man am besten unverarbeitete Leinsamen.
#3 Leinöl kommt der Darmgesundheit zugute
Wenn du ganze Leinsamen isst, kannst du nicht von all ihren guten Eigenschaften profitieren, da sie nicht vollständig verdaut werden. Leinöl dagegen wirkt verdauungsfördernd und durch die Förderung der Darmtätigkeit kann einer Verstopfung vorgebeugt werden.
Nach der Einnahme von fettreichen Lebensmitteln (wie etwa Leinöl) wird mehr Galle produziert, was die Verdauung von Fetten unterstützt. Durch diese erhöhte Verdauungsaktivität wird wiederum die Darmtätigkeit gefördert.
Außerdem unterstützen Omega-3-Fettsäuren als starke Entzündungshemmer die Epithelgrenze des Verdauungstrakts. Diese Wirkung kommt unter anderem auch Kindern auf dem autistischen Spektrum zugute.
#4 Leinöl verbessert die Konzentration und das Gedächtnis
Es ist bekannt, dass sich gesunde Fettsäuren positiv auf unser Nervensystem auswirken. Ein gesundes Nervensystem unterstützt wiederum unsere Wahrnehmung, unser Gedächtnis und unsere Konzentration.
Zudem helfen gesunde Fette, wie die in Leinöl enthaltenen Omega-3-Fettsäuren, einerseits Depressionen vorzubeugen und andererseits ihre Symptome zu lindern.
#5 Leinöl reguliert das Immunsystem
Einige Studien zeigen eine direkte Wirkung von Omega-3-Fettsäuren auf spezialisierte Immunzellen, auch bekannt als CD4-T-Lymphozyten. Damit können verschiedene Infektionen und Krankheiten, z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, positiv beeinflusst werden.
#6 Leinöl ist gut für die Behandlung von Dermatitis
Es gibt Studien, mit denen man zeigen konnte, dass die Symptome von Ekzemen, einer atopischen Dermatitis, durch die Verwendung von Leinöl verbessert werden können. Anzeichen für diese Krankheit sind eine rote, juckende Haut und Schäden an der Hautoberfläche.
Leinöl verbessert den natürlichen Schutz der Haut, da weniger Fette aus der Oberhaut (Stratum Corneum) abgegeben werden. Damit bleibt die Haut eher intakt und geschützt.
3 mögliche Nebenwirkungen von Leinöl
Wenn du Leinöl kaufst, ist es wichtig, dass auf dem Etikett „kaltgepresst“ steht. Das garantiert, dass es ein hochwertiges Produkt ist. Auch solltest du darauf achten, dass du es an einem dunklen und kühlen Ort aufbewahrst, damit es nicht schlecht wird.
Leinöl hat keinen starken Geruch oder Geschmack und sollte daher auch keinen Nachgeschmack haben, wenn du es benutzt. Ganz im Gegensatz zu Fischöl, das einen „fischigen“ Geschmack im Mund hinterlassen kann oder Olivenöl, das manchmal einen bitteren Geschmack hat.
Wenn du das richtige Öl kaufst und es auch richtig lagerst, kannst du dir ziemlich sicher sein, dass es gesund für dich ist. Manchmal kann der Gebrauch jedoch trotzdem folgende unerwünschte Nebenwirkungen haben:
- Allergische Reaktionen
- Durchfall
- Blähungen oder Blähbauch
Um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden, nimmst du am besten nur einen Esslöffel Leinöl pro Tag ein. Wenn du das gut verträgst, kannst du bis zu 2 Esslöffel Leinöl täglich einnehmen, um auf jeden Fall gut mit Omega-3-Fettsäuren bzw. Alpha-Linolensäure (ALA) versorgt zu sein.
Die Nährwerte von Leinöl
Leinöl ist hauptsächlich reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Diese machen den größten Anteil seiner Inhaltsstoffe aus. In dieser Tabelle hier siehst du die Nährwerte von 100 g Leinöl.
Nährwerte (pro 100 g)
Kalorien/Nährwerte (pro 100 g) | Menge |
Kalorien (kcal) | 884 |
Natrium (mg) | 0 |
Kohlenhydrate (g) | 0 |
Ballaststoffe (g) | 0 |
Zucker (g) | 0 |
Fette (gesamt) | 100 |
Eiweiß (g) | 0,11 |
Quelle: https://fdc.nal.usda.gov/fdc-app.html#/food-details/167702/nutrients
Kalorienhaltig und fettreich
Leinöl ist so kalorienhaltig, weil es wie jedes andere Pflanzenöl, wie zum Beispiel Oliven- oder Rapsöl, hauptsächlich Fett enthält. Fett ist ein Makronährstoff, der 9 Kalorien pro Gramm hat, insofern solltest du Öl nur in Maßen verwenden.
Für den medizinischen Gebrauch werden nicht mehr als 2 Esslöffel pro Tag empfohlen. Damit kannst du zum Beispiel Gemüse bei einer geringen Temperatur dünsten. Du solltest allerdings keine Lebensmittel damit braten, da Leinöl bei hohen Temperaturen nicht stabil ist.
Hoher Proteingehalt
Samen wie Leinsamen, Chia und Sesam sind ideale pflanzliche Eiweißquellen.
Sie enthalten aber nicht alle Eiweißbausteine, um ein ganzes Protein zu bilden. Insofern solltest du, wenn du dich hauptsächlich vegetarisch oder vegan ernährst, auch noch auf andere Eiweißquellen zurückgreifen – zum Beispiel Vollkornprodukte und Nüsse.
Wenig Kohlenhydrate
Leinsamen enthalten Kohlenhydrate, jedoch hauptsächlich in der Form von löslichen Ballaststoffen. Sobald die Samen verarbeitet werden, um das Fett zu gewinnen, wird nur das Fett herausgelöst.
Leinöl ist damit hauptsächlich eine Fettquelle. Alle Vorteile der Omega-3-Fettsäuren und Alpha-Linolensäure sind hier in einer kleinen Portion vereint. Damit ist Leinöl am perfekt für fettreiche Diäten, wie zum Beispiel die Keto-Diät, geeignet.
Vitamin- und mineralstoffreich
Fast alle wichtigen Vitamine, die Leinöl enthält, gehören zum Vitamin-B-Komplex, wie B1, B2 und B6. Vitamin B1 wirkt sich positiv auf die Haut aus, weil es die Dermis (unsere mittlere Hautschicht) stärkt und mit Feuchtigkeit versorgt. Dadurch wird unsere Haut elastisch und glänzend.
Gleichzeitig wirkt Vitamin B1 auf der Zellebene regulierend und fördert damit die Selbstheilungskräfte der Haut. Leinöl wird daher auch oft als Hausmittel für Gesichtsmasken und auch für den ganzen Körper verwendet.
Außerdem ist Leinöl sehr mineralstoffreich. Es enthält hauptsächlich Kupfer und Magnesium, die an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt sind. Damit wird in unserem Körper die Enzymaktivität gesteigert und das Immunsystem unterstützt.
Wofür wird Leinöl hauptsächlich verwendet?
Leinöl kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden – beides ist auf jeden Fall gesund und tut deinem Körper gut.
Zur Hautpflege kannst du einfach zweimal am Tag ein wenig Öl auf deine Hände geben und es sanft einmassieren, bis es sich ganz verteilt hat und eingezogen ist. Du kannst auch ein paar Tropfen Bio-Leinöl in deine Feuchtigkeitscreme geben. Das verstärkt ihre Wirkung und ist besonders gut für trockene Haut.
Beim Kochen eignet sich Leinöl besonders zum Garen von Gemüse, das nicht lange gekocht werden muss. Wenn du es einige Minuten bei niedriger Hitze andünstest, werden weder die Nährstoffe im Öl noch die im Gemüse verändert. Im Gegensatz zu Olivenöl, das den Geschmack eines Essens völlig verändern kann, kommt durch Leinöl nur ein leicht nussiger Geschmack dazu.
Um deine Verdauung zu unterstützen, kannst du einen Esslöffel Leinöl in ein Glas Wasser geben und es morgens nach dem Aufstehen auf leeren Magen trinken. Alternativ kannst du das Öl auch als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Tabletten einnehmen.
Häufig gestellte Fragen
Leinöl ist eine kalorienreiche Fettquelle. Es kann aber in eine Diät zum Abnehmen eingebaut werden, weil es lösliche Ballaststoffe und Proteine in Form von ungesättigten Fettsäuren enthält.
Generell ist Leinöl sehr gesund. Leinöl und Nahrungsergänzungsmittel, die dieses Öl enthalten, haben viele Vorteile für die Haut, die Verdauung, das Herz-Kreislauf- und das Immunsystem.
Ja, Leinöl ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen und ungesättigten Fettsäuren und wird daher häufig für verschiedene Hautprobleme wie Dermitis und trockene Haut verwendet.
Das sagen unsere Ernährungsberater:innen
Samenprodukte, wie Leinsamen, sind Lebensmittel, die reich an gesunden Fetten sind. Daher sind sie sehr hilfreich für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie zum Beispiel Bluthochdruck.
Leinsamen und Leinöl wirken durch ihren hohen Omega-3-Fettgehalt blutdrucksenkend. Insofern solltest du zur Vorsicht mit deinem Arzt bzw. deiner Ärztin sprechen, wenn du Blutdruckmedikamente einnimmst.
Leinsamen enthalten eine bestimmte Omega-3-Fettsäure, die sogenannte Alpha-Linolensäure. Die in Fisch bzw. Fischöl enthaltene Omega-3-Fettsäure enthält dagegen zwei verschiedene Arten: Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Alle ungesättigten Fettsäuren sind jedoch gute Fette und gut für den Blutdruck.
Wenn du ab und zu einen Teelöffel Leinsamen zu deinen Haferflocken oder etwas Leinöl in deinen Salat gibst, ist das absolut unbedenklich. Falls du jedoch jeden Tag Leinöl oder Nahrungsergänzungsmittel, die Leinöl enthalten, einnimmst, nimmst du insgesamt eine höhere Gesamtkonzentration an Wirkstoffen auf. Das solltest du lieber im Auge behalten.
Fazit
Leinöl ist durchaus gesund – es ist eine wichtige Quelle für gute Fette und Antioxidantien.
Die Vorteile von Leinöl entstehen durch seinen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Mit diesen kann man Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen und behandeln.
Dieses Öl ist eine ideale Ergänzung für Veganer oder Vegetarier, die keinen Fisch essen bzw. Fischöl einnehmen möchten. Es ist auch ideal für alle, die den starken Nachgeschmack von Fischölkapseln vermeiden wollen, da Nahrungsergänzungsmittel mit Leinöl keinen starken Eigengeschmack haben.
Um dir und deiner Haut etwas Gutes zu tun, kannst du in die Feuchtigkeitscreme, die du täglich verwendest, etwas Leinöl geben.
Und: Probiere doch mal aus, deiner Gesundheit mit dem „flüssigen Gold“ etwas Gutes zu tun, indem du mit kaltgepresstem Bio-Leinöl kochst und deine Gerichte damit verfeinerst.