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Kann man Hämorrhoiden durch Stress bekommen? Darmgesundheit, Verstopfung, Vorbeugung

Wendy Lord, RD
Geschrieben von Wendy Lord, R.D.
Faktencheck durch Rosmy Barrios, MD
Letztes Update: April 18, 2023
7 min Lesezeit 1187 Ansichten 0 Kommentare
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Hämorrhoiden sind schmerzhafte, juckende und hervorstehende Bündel von Venen, die unter Umständen rektale Blutungen verursachen können. In diesem Artikel gehen wir auf die Verbindung zwischen Stress und Hämorrhoiden ein und geben dir 4 Tipps, wie du diese am besten vermeiden kannst.

hämorrhoiden durch stress

Vielen Menschen ist es peinlich, über das Thema zu sprechen – doch Hämorrhoiden sind weiter verbreitet, als du denkst. Es wird davon ausgegangen, dass mehr als die Hälfte aller Erwachsenen in Deutschland im Laufe ihres Lebens Beschwerden mit Hämorrhoiden bekommen. Männer und Frauen scheinen dabei gleichermaßen betroffen zu sein.

Das geschwollene und gereizte Geflecht von Venen im und um den After herum kann chronische Schmerzen sowie Juckreiz verursachen und den Stuhlgang unangenehm beeinflussen. Verstopfung, das Alter und eine Schwangerschaft können Ursache von Hämorrhoiden sein, allerdings gibt es weitere Faktoren, die ebenfalls eine Rolle spielen.

In diesem Artikel untersuchen wir, wie sich der Umgang deines Körpers mit Stress auf deinen Darm auswirkt. So kannst du herausfinden, ob dieser Stress eine mögliche Ursache für deine Hämorrhoiden ist.

Kann Stress Hämorrhoiden verursachen?

Kurz gesagt: Ja. Stress kann tatsächlich ein Auslöser für Hämorrhoiden sein. Jedoch sind die hervorstehenden, juckenden und schmerzhaften Venen nicht das direkte Resultat von deinem Stress.

Das Erscheinen von Hämorrhoiden, wenn du psychischem Stress ausgesetzt bist, ist keine Seltenheit. Die Ursache dafür ist die Stressreaktion, die der Körper auf den Verdauungstrakt und damit auf deinen Stuhlgang hat. Wenn in unserem Körper die „Kampf-oder-Flucht-Reaktion“ ausgelöst wird, benötigt er alle Ressourcen, um mit der Gefahr umzugehen. Die Verdauung ist dann Nebensache und verlangsamt sich oder stoppt sogar gänzlich.

Aus chronischem Stress können sich deshalb Magenkrämpfe, ein zu inaktives Verdauungssystem und Verstopfung ergeben. Jedoch könnte auch das Gegenteil für dich der Fall sein – ein zu aktives Verdauungssystem, das dir Durchfall bereitet. Ob du nun unter Verstopfung oder Durchfall leidest: Wenn du dich beim Stuhlgang anspannst, verursacht dies in den Blutgefäßen des unteren Enddarms übermäßigen Druck.

Wenn du gestresst bist, kann das zudem unterbewusst dazu führen, dass du deinen Schließmuskel anspannst, was den Druck im Enddarm zusätzlich erhöht.

Obwohl sich Bluthochdruck nach einem offensichtlichen Faktor für Hämorrhoiden anhört, haben Forschungen gezeigt, dass dies nicht der Fall ist. Obwohl dadurch der Druck in den Blutgefäßwänden erhöht wird, entwickeln sich Hämorrhoiden, weil das umliegende Bindegewebe der Blutgefäße zu schwach ist. Durch die fehlende Unterstützung werden diese dadurch zu elastisch.

Können Hämorrhoiden durch Stress bluten?

Durch Stress fangen Hämorrhoiden nicht an zu bluten. Nichtsdestotrotz, wenn dein Verdauungstrakt auf den Stress sensibel reagiert, könnte der erhöhte Druck der Blutgefäße während des Stuhlgangs deine Hämorrhoiden bluten lassen.

Was sind Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden sind Venenbündel, die unter der Schleimhaut des Afters und des Enddarms verlaufen. Sie sind ein normaler Bestandteil der menschlichen Anatomie des Darms. Man spricht von einem Zustand ähnlich der Krampfadern, wenn übermäßiger Druck auf die Blutgefäße diese prall füllt und hervortreten lässt. Sie machen sich dann durch Juckreiz und Schmerzhaftigkeit bemerkbar.

Je nachdem, wo sie vorkommen, unterscheidet man zwei Arten: Du leidest entweder unter internen Hämorrhoiden, welche sich in der Schleimhaut des Enddarms befinden, oder an externen Hämorrhoiden, die unter der Haut des Afters liegen.

Beide Arten können zu Blutungen führen, die beim Stuhlgang auf dem Toilettenpapier oder in der Toilettenschüssel als hellrotes Blut erscheinen. Der Unterschied: Bei externen Hämorrhoiden kann es zu erheblichen Schmerzen kommen, während interne Hämorrhoiden meist schmerzlos sind.

Was kann das Erscheinen von Hämorrhoiden auslösen?

Ursachen für Hämorrhoiden können unter anderem Schwangerschaft, starkes Pressen während des Stuhlgangs, langes auf der Toilette sitzen, langes Sitzen allgemein, Übergewichtigkeit und ballaststoffarme Ernährung sein. Um das Aufkommen von Hämorrhoiden zu vermeiden, solltest du deshalb auf deine Gesundheit achten.

Deine geistige Gesundheit spielt ebenfalls eine Rolle. Umwelteinflüsse und psychischer Stress können indirekt Magenschmerzen und Hämorrhoiden verursachen. Dies geschieht durch den Einfluss von Stresshormonen auf deine Darmfunktion. Stress, der zu einem unter- oder überaktiven Verdauungssystem führt, kann Verstopfung oder Durchfall auslösen. Dies wiederum erhöht das Risiko, dass du dich zu sehr anspannst, wenn du auf der Toilette sitzt.

Neben einer ballaststoffreichen Ernährung, Bewegung, Medikamenten und invasiven medizinischen Eingriffen, ist Stressmanagement deshalb eine wichtige Komponente bei der Behandlung von Hämorrhoiden.

Wie kannst du Hämorrhoiden durch Stress vermeiden?

Du kannst deine Darmtätigkeit positiv beeinflussen, indem du dich um deine physische und psychische Gesundheit kümmerst und Erschöpfung und Stress vermeidest. Damit tust du deinem Darm etwas Gutes und beugst der Entstehung von Hämorrhoiden vor.

Die folgenden 4 Tipps helfen dir dabei, die Gesundheit deines Darms zu fördern, Stress abzubauen und deine psychische Gesundheit zu verbessern.

#1 Ernähre dich gesund

Die beste Art, Verdauungsprobleme vorzubeugen, ist eine gesunde Ernährung mit vielen Ballaststoffen. Genau, das schließt das meiste Fast Food aus! In Kombination mit ausreichend viel Wasser kann ballaststoffreiche Nahrung Verstopfung vorbeugen und die Verdauung anregen. Dies wirkt der Bildung von Hämorrhoiden entgegen.

Für Erwachsene werden ca. 25 Gramm Ballaststoffe pro Tag empfohlen. Frauen sollten dabei 21–25, Männer 30–38 Gramm an Ballaststoffen täglich zu sich nehmen.

Wenn du es schwierig findest, genügend Ballaststoffe zu deiner Ernährung hinzuzufügen, um deine Verdauungsfunktion zu fördern, kannst du es mit Ergänzungsmitteln versuchen. Einige Beispiele wären Benefiber, Metamucil oder ColonBroom. In klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass bei Benutzung solcher Ergänzungsmittel chronische Symptome und Blutungen um fast 50 % verringert wurden, wenn regelmäßig eingenommen.

#2 Werde aktiv!

Studien haben gezeigt, dass regelmäßige körperliche Aktivität dabei hilft, Stress zu reduzieren und die Verdauung zu fördern. Durch regelmäßiges Training schütten wir Endorphine aus, die unsere Stimmung heben, Schmerzen lindern und die Zirkulation des Blutes, vor allem auch in unserem Verdauungssystem, anregen. 

Durch die Bewegung deines Körpers wird dein Verdauungstrakt stimuliert und du regst deine Darmtätigkeit an. Yoga oder Spazieren sind ideales Training, um Verdauungsproblemen und Hämorrhoiden vorzubeugen.

Allerdings gibt es auch einige Sportarten, die die Beschwerden verschlimmern können. Dazu zählen zum Beispiel Fahrradfahren und Reiten, da hierbei direkter Druck auf die Hämorrhoiden ausgeübt wird. Das Trainieren mit schweren Gewichten kann den Druck auf den Bauchraum erhöhen und dadurch ebenfalls zu einer Verschlimmerung führen.

#3 Probiere Journaling

Verantwortung und Belastungen, mit denen wir jeden Tag umgehen müssen, können das Leben schwer gestalten. Journaling ist eine von vielen Methoden, die uns dabei helfen können, besser mit unseren Emotionen umzugehen.

Stressige Situationen sind Auslöser für die „Kampf-oder-Flucht-Reaktion“ unseres Körpers, welche einen negativen Einfluss auf unser Verdauungssystem haben kann.

Entlastung und Stressabbau sind deshalb sowohl wichtig für dein emotionales, als auch für dein physisches Wohlergehen. Deine Gedanken in einem Journal niederzuschreiben kann dir helfen, Bedenken zu relativieren und Symptome und Auslöser im Blick zu behalten. Außerdem kannst du damit leichter negative Gedanken erkennen und üben, in einer positiven Art und Weise mit dir selbst umzugehen.

Alternativ bietet dir die Sensa App einen „Hosentaschen-Therapeuten“ ganz ohne Termin. Sie beinhaltet einen Planer, der auf kognitiven Verhaltenstherapie-Techniken basiert und achtsamkeits-, entspannungs-, gesundheits- und körperliche Aktivitäten, die dir helfen, positive Gewohnheiten zu entwickeln. Zu guter Letzt kannst du das integrierte Stimmungs-Journal nutzen, um deine Gefühle zu verfolgen und zu verstehen.

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#4 Spreche mit einer Therapeutin bzw. einem Therapeuten

Es mag vielleicht etwas komisch klingen, mit einer Therapeutin bzw. einem Therapeuten über deine Verdauungsprobleme zu sprechen. Da die Aktivierung des sympathischen Nervensystems aber indirekt mit der Entstehung von Hämorrhoiden zusammenhängt, können professionelle Therapeuten und Therapeutinnen dabei helfen, einen Ausbruch zu verhindern.

Die Reaktion deines Körpers auf Stress ist als eine kurzzeitige Lösung für ein dringliches Problem gedacht. Darauffolgend sollte das parasympathische Nervensystem übernehmen und deinen Körper wieder in einen ruhigeren Zustand versetzen.

Wenn uns jedoch die Möglichkeiten fehlen, diesen Stress abzubauen, kann diese natürliche Reaktion auf Stress zu psychischer Erschöpfung führen. Ein Therapeut bzw. eine Therapeutin kann dir effiziente Stressbewältigungstechniken beibringen, die du nutzen kannst, wenn das Leben dich zu überfordern scheint. Zögere also nicht, einen Termin zu vereinbaren!

FAQs

Können Babys Hämorrhoiden durch Stress entwickeln?

Ja, Babys können Hämorrhoiden durch Stress entwickeln. Ursachen für Hämorrhoiden können Verstopfungen durch mangelnde Wasserzufuhr, der Übergang von Muttermilch zum Fläschchen oder der Übergang von ausschließlich flüssigen zu festen Nahrungsmitteln sein. Falls du Hämorrhoiden oder rektale Blutungen bei deinem Baby feststellen solltest, solltest du dich schnellstmöglich um einen Arztbesuch kümmern.

Können Hämorrhoiden durch Depressionen ausgelöst werden?

Ja, Depressionen können Hämorriden auslösen. Zwischen unserem Darm und unserem Gehirn besteht ein wechselseitiges Kommunikationssystem, das man Darm-Hirn-Achse nennt. Durch diese Verbindung kann unsere geistige Gesundheit einen Einfluss auf unsere Darmgesundheit haben, einschließlich des Auftretens von Hämorrhoiden. Deshalb kann es dir bei der Bekämpfung von Hämorrhoiden helfen, wenn du die professionelle Hilfe eines Therapeuten in Anspruch nimmst, um an eventuellen Depressionen zu arbeiten.

Das sagen unsere Mediziner:innen

Die natürliche Reaktion unseres Körpers auf Stress schützt uns und hält uns gesund. Leider leben wir in einer Welt, in der chronischer Stress und Zeitmangel zur Normalität geworden sind. Unsere Körper befinden sich fast ständig im „Kampf-oder-Flucht-Modus“, was negativen Einfluss auf unseren Verdauungstrakt haben kann.

Aus diesem Grund haben viele Menschen mit einem unteraktiven Verdauungssystem und daraus resultierender Verstopfung zu kämpfen. Zwei wesentliche Faktoren spielen bei der Entstehung von Hämorrhoiden durch Stress eine Rolle. Zum einen der erhöhte Druck, dem Enddarm und After ausgesetzt sind, wenn du auf der Toilette zu fest drücken musst. Zum anderen die eventuell längere Zeit, die du sitzend auf der Toilette verbringen musst, bis es mit dem Stuhlgang klappt.

Ähnlich den Krampfadern, sind Hämorrhoiden Bündel von Venen im Enddarm, die prall mit Blut gefüllt sind und Schmerzen verursachen können. Als Behandlung kommen eine ballaststoffreiche Ernährung, sanftes Training, verschreibungsfreie Medikamente, lokale Cremes und die Gummibandligatur infrage.

Fazit

Stress beeinflusst unseren Körper und unseren Geist. Obwohl keine direkte Ursache von Hämorrhoiden, kann Stress Verdauungsprobleme wie Verstopfung oder Durchfall hervorrufen. Diese wiederum erhöhen den Druck auf Enddarm und After, wenn du auf die Toilette gehst, was zur Entstehung von Hämorrhoiden beiträgt.

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Geschrieben von Wendy Lord, R.D.
Wendy ist eine anerkannte Ernährungsberaterin und schreibt leidenschaftlich gern über Ernährung, Gesundheit und Medizin. Ihr Ziel ist es, die medizinische Fachsprache zu übersetzen, um Informationen für alle zugänglich zu machen, damit jeder fundierte Entscheidungen über seine Gesundheit treffen kann.
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