Kann Haarausfall durch Shampoo entstehen? Das sagt die Wissenschaft!
Die Wahl des falschen Haarpflegemittels kann verheerende Auswirkungen auf dein Haar haben. Unter bestimmten Umständen kann sogar Haarausfall durch Shampoo entstehen. Wir erklären dir den Zusammenhang zwischen Shampoo und Haarverlust und zeigen dir, was du zum Schutz deiner Mähne tun kannst.
Haben sich deine Haare schon einmal so richtig schmutzig angefühlt? Jeden Tag lagert sich Schmutz ab, vermischt sich mit Talg und Haarpflegeprodukten und bildet eine fettige Schicht. Es ist deshalb wichtig, deine Haare regelmäßig mit Shampoo zu waschen – aber kann die übermäßige Verwendung oder ein falsches Shampoo Haarausfall verursachen?
Die Wahl des richtigen Shampoos ist ein wichtiger Schritt in Richtung schöne und gesunde Haare. Viele Hersteller verwenden allerdings unnötige oder sogar ungesunde Inhaltsstoffe in ihren Shampoos, weshalb du die Zutatenliste vor dem Kauf genau studieren solltest.
Viele Menschen fragen sich, ob die Haarwäsche mit Shampoo Haarausfall verursachen kann. Wir erklären dir deshalb, welche Wirkung Shampoo auf deine Haare hat und ob Haarausfall durch Shampoo wirklich eine berechtigte Sorge ist. Lies weiter, um zu erfahren, welche Inhaltsstoffe in Shampoos du vermeiden solltest, um gesunde Haarsträhnen zu erhalten.
Kann Haarausfall durch Shampoo verursacht werden?
Es gibt keine wissenschaftlichen Anhaltspunkte dafür, dass Shampoo wirklich Haarausfall verursachen kann. Je nachdem wie viel Shampoo du verwendest, können einige Inhaltsstoffe aber eine schädliche Wirkung für Haare und Kopfhaut haben. Du kannst das Risiko des Haarausfalls senken, indem du hochwertige Haarpflegeprodukte verwendest.
Einige Menschen glauben, dass ein bestimmtes Shampoo plötzlich für Haarausfall sorgen kann. In den meisten Fällen kann der Haarausfall aber auf Hormonveränderungen, Alterung, Medikamente oder Erbkrankheiten zurückgeführt werden.
Die meisten Shampoos führen nicht direkt zum Haarausfall, sondern haben einen schädigenden Einfluss auf die Kopfhaut. Zum Beispiel kann Trockenshampoo die Haarfollikel verstopfen und eine Entzündung auslösen. Und wenn die Kopfhaut nicht gesund ist, kann dies zu vorzeitigem Haarausfall führen.
Du kannst einen Trichologen oder eine Trichologin befragen, welches Shampoo oder Haaröl am besten für deinen Haartyp geeignet ist. Zum Beispiel kann Avocadoöl oder Rosmarinöl das natürliche Haarwachstum anregen.
Warum fallen mir Haare in der Dusche aus?
Es ist völlig normal, dass wir im Laufe der Zeit einige Haare verlieren. Besonders in der Dusche ist dieser Haarverlust sichtbar, da sich durch die leichte Massage der Kopfhaut die Haare besser lösen können. Du musst dir deshalb aber keine Sorgen machen – die Haare haben lediglich das Ende ihres Lebenszyklus erreicht und werden durch neue, gesunde Haare ersetzt.
Viele Menschen geraten in Panik, wenn sie sehen, wie viele Haare im Abfluss gelandet sind. Durch das Shampoonieren der Haare werden tote Haare entfernt und Platz für neue Haare geschaffen. Es handelt sich also nicht wirklich um Haarausfall, sondern um eine Erneuerung der Haare, die jeden Tag auf unseren Köpfen stattfindet. Die Haare können auch beim Kämmen oder Stylen ausfallen.
Im Laufe ihres Lebenszyklus durchlaufen unsere Haare verschiedene Phasen: die Anagenphase oder Wachstumsphase, die Katagenphase bzw. Übergangsphase und die Telogenphase, die sogenannte Ruhephase. Diese Stadien beschreiben das gesamte Wachstum der Haare, von der Bildung in den Haarfollikeln bis hin zum natürlichen Haarausfall, sobald das Haar nach seiner mehrjährigen Wachstumsphase abgestorben ist.
Wenn du Haare in der Dusche findest, haben sie in der Regel das Ende der Telogenphase erreicht und sind bereit, durch neue Haare ersetzt zu werden. In seltenen Fällen kann der Haarausfall aber auch durch Stress, Alterungsprozesse, hormonelle Veränderungen, enge Frisuren oder Erkrankungen verursacht werden.
9 Inhaltsstoffe von Shampoos, die du vermeiden solltest
Falls du Wert auf deine Haare legst, solltest du von einigen Inhaltsstoffen lieber die Finger lassen. Achte vor dem Kauf immer auf die enthaltenen Zutaten, damit du kein Shampoo erwischst, das schlecht für die Gesundheit deiner Haare ist.
Hier ist eine Übersicht von Inhaltsstoffen in Shampoos, die du besser vermeiden solltest:
#1 Sulfate
Sulfate sind häufig in Shampoos zu finden, denn sie sorgen für die bekannte Schaumbildung. Der chemische Zusatz erzeugt einen schaumigen Film, der eine bessere Beseitigung von Schmutz und Ölen ermöglicht. Dabei ziehen die Sulfate aber auch die Feuchtigkeit aus den Haarsträhnen. Nach der Verwendung eines sulfathaltigen Shampoos können sich deine Haare deshalb trocken und brüchig anfühlen.
Einige Untersuchungen weisen darauf hin, dass Sulfate die Haarfollikel schädigen können – auf diese Weise verlangsamen sie auch das Haarwachstum. Sulfate sind also ein zweischneidiges Schwert, denn sie helfen beim Säubern deiner Haare, aber hinterlassen trockenes Haar, das anfällig für Haarbruch ist.
#2 Formaldehyd
Formaldehyd ist eine weit verbreitete, aber umstrittene chemische Verbindung mit der Eigenschaft, Stoffe miteinander zu verbinden. Es ist ein weit verbreiteter Zusatz in Haarpflege- und Kosmetikprodukten.
Der Inhaltsstoff gilt allerdings nicht als sicher, denn zu viel davon kann das Risiko für Hautreizungen erhöhen und die natürliche Ölschicht von Haut und Haaren beschädigen. Haarglättende Shampoos und Sprays setzen zudem Formaldehydgas frei, das schädlich für unsere Augen, Kopfhaut, Lunge und Haut sein kann.
#3 Natriumchlorid
Natriumchlorid ist eine Art Salz, das im Laufe der Zeit dein Haar austrocknen kann. Und wenn das trockene Haar nicht rechtzeitig behandelt wird, kann es spröde und brüchig werden. Shampoos mit Natriumchlorid können deshalb auch den Haarausfall durch Spliss begünstigen.
Auch die Kopfhaut kann durch das enthaltene Natriumchlorid austrocknen, was zur Schuppenbildung führen kann. Mit der Zeit beschädigen Schuppen die Haarfollikel und es dauert länger, bis neue Haare nachwachsen.
#4 Alkohol
In vielen Pflegeprodukten ist Alkohol enthalten, wodurch deine Haare austrocknen können. Ausgetrocknete Haare brechen leichter und sind anfälliger für alle Arten von Schäden – du solltest deshalb am besten ein alkoholfreies Produkt verwenden. Heutzutage gibt es viele Shampoos und Kosmetika, die ausdrücklich als alkoholfrei vermarktet werden.
#5 Parabene
Parabene sind Chemikalien, die in Kosmetika und Körperpflegeprodukten häufig als Konservierungsmittel eingesetzt werden. Sie sind bekannt dafür, die Haarfarbe zu schädigen, eine juckende Kopfhaut, trockene Haare und andere Nebenwirkungen zu verursachen. Du solltest deshalb nach Möglichkeit auf diesen Inhaltsstoff verzichten.
#6 Propylenglykol
1,2-Propandiol, auch Propylenglykol genannt, ist eine klare Flüssigkeit, die in verschiedenen Haut- und Haarpflegeprodukten enthalten ist. Sie entzieht deinem Haar seine natürlichen Öle, wodurch es austrocknet und anfälliger für Schäden wird. Ein Feuchtigkeitsmangel kann mit der Zeit zu Kopfhautreizungen und sogar zu Haarausfall führen, da die Haarfollikel immer weiter geschwächt werden.
#7 Silikone
Silikone sind künstliche Polymere, die auf lange Sicht deine Haare beschädigen. Der Inhaltsstoff lagert sich an den Haaren ab – von den Haarwurzeln bis in die Spitzen. Dadurch kann dein Haar leichter austrocknen und brechen. Die meisten Menschen berichten außerdem von einer stumpfen und trockenen Haarstruktur für mehrere Monate, nachdem sie ein Shampoo mit Silikonen verwendet haben.
Eine besondere Gefahr sind unraffinierte und minderwertige Silikone. Überprüfe die Liste der Wirkstoffe und stelle sicher, dass dein Shampoo möglichst wenig synthetische Verbindungen enthält.
#8 Phthalate
Phthalate sind chemische Verbindungen, die einen negativen Einfluss auf dein Haarwachstum haben können. Einer Untersuchung zufolge bringt der Inhaltsstoff den Wachstumszyklus durcheinander, hemmt den Haarwuchs und führt zu Entzündungen der Kopfhaut.
Wenn Kopfhaut und Follikel über einen längeren Zeitraum beschädigt werden, kann dies zu einem permanenten Haarverlust führen. Wenn möglich, solltest du deshalb auch auf Produkte mit diesem Inhaltsstoff verzichten.
#9 Synthetische Duftstoffe
Die meisten Menschen suchen ihr Shampoo anhand des Duftes aus. Aber ein wohlriechender Duft kann auch ein Anzeichen für schlechte Inhaltsstoffe oder synthetische Duftstoffe sein. Es gibt viele synthetische Duftstoffe, die den Haarausfall begünstigen können – häufig werden diese Stoffe auf Mineralölbasis hergestellt.
Die Verwendung von Shampoos mit synthetischen Duftstoffen kann das Risiko für Hautausschläge und juckende Kopfhaut erhöhen. Zudem kann diese Art von Produkten Schuppenbildung, Haarausfall und weitere Haarprobleme verursachen.
Wie kann ich Haarausfall durch Shampoo verhindern?
Du kannst den Haarausfall durch Shampoo auf verschiedene Weise reduzieren. Am besten entwickelst du eine regelmäßige Routine für die Haarpflege und verwendest nur Shampoos, Spülungen und Haarmasken mit natürlichen Inhaltsstoffen.
Hier findest du einige Möglichkeiten, wie du den Haarausfall eingrenzen kannst:
#1 Verwende natürliche Produkte für die Haarpflege
Am besten verzichtest du vollständig auf künstliche Zusätze und verwendest ein Shampoo mit natürlichen Inhaltsstoffen. Zum Beispiel können Kräuter wie Brennnessel, Lavendel, Rosmarin oder Schachtelhalm gegen Haarausfall helfen. Das enthaltene Vitamin B3 unterstützt die dermalen Papillen und kann so das Haarwachstum bis in die Follikel anregen.
Du kannst auch ein natürliches Öl für die Pflege deiner Haare verwenden. Bestimmte Öle können bei Haarausfall helfen, indem sie die Kopfhaut mit Nährstoffen versorgen. Zum Beispiel kannst du mit Arganöl deine Haare stärken und mit Feuchtigkeit versorgen, wodurch das Wachstum neuer Haare angeregt wird. So erhältst du glänzendes und geschmeidiges Haar, ohne dass deine Haare durch schädliche Inhaltsstoffe ausgetrocknet werden.
#2 Achte auf deinen Haartyp
Jeder Mensch hat anderes Haar. Du solltest deshalb deine eigene, individuelle Routine für die Haarpflege entwickeln. Wenn du zu trockenen Locken neigst, kannst du zum Beispiel ein Shampoo mit Sheabutter verwenden. Wenn du hingegen Schwierigkeiten mit schuppigem Haar hast, könnte Teebaumöl die Lösung für dein Problem sein.
Achte darauf, das richtige Shampoo für deinen Haartyp zu verwenden. Du kannst dein Haar mehrmals pro Woche mit Spülungen, Haarmasken oder Haaröl behandeln. Am besten, du verwendest dafür Produkte mit vielen natürlichen Inhaltsstoffen und ohne synthetische Duftstoffe.
#3 Ganzheitliche Haarpflege
Anstatt dich zu sehr auf das Shampoo zu konzentrieren, solltest du auch andere Pflegeprodukte für dein Haar in Erwägung ziehen. Zum Beispiel können Haarspülungen, Haarmasken oder Öle dabei helfen, die Gesundheit deiner Haare zu verbessern.
Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle für die allgemeine Gesundheit der Haare. Du solltest deshalb auf eine ausgewogene Ernährung und hochwertige Lebensmittel achten, die deinen Körper mit wichtigen Nährstoffen wie Eisen, Eiweiß und Vitamin D versorgen.
Auch das schonende Trocknen der Haare mit einem Mikrofasertuch oder Baumwollhemd kann dabei helfen, den Haarausfall zu reduzieren. Im Gegensatz zu einem Handtuch erzeugt das weiche Material nämlich weniger Reibung und reduziert auf diese Weise den Haarbruch.
FAQs
Nein, durch die tägliche Haarwäsche kann dein Haar nicht ausfallen – es ist aber dennoch nicht empfehlenswert. Viele Experten und Expertinnen empfehlen, das Haar 1 – 2 Mal pro Woche zu waschen, um eine übermäßige Talgproduktion zu vermeiden.
Zu viel Shampoo hat keine besondere Wirkung auf dein Haar. Trotzdem ist Sparsamkeit angesagt und du solltest darauf achten, kein Shampoo zu verschwenden. Dass du zu viel Shampoo verwendest, erkennst du daran, dass es sich schwer aufschäumen lässt und sich wie ein Mantel um deine Haare legt.
Nein, das Wechseln deines Shampoos kann nicht zu Haarausfall führen. Du solltest aber darauf achten, ein hochwertiges Shampoo mit natürlichen Inhaltsstoffen zu verwenden. Am besten eignen sich Produkte, die nährende Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin B3 und Eisen enthalten.
Das sagen unsere Tricholog:innen
Wenn dir die Haare ausfallen, kann das extrem frustrierend sein. Und da der Haarverlust in der Dusche oft am besten sichtbar ist, fällt es leicht, dem Shampoo die Schuld dafür zu geben. Es gibt aber viele andere Einflüsse, die eine wichtigere Rolle für den Haarschwund spielen. Besonders deine Gene haben einen Einfluss darauf, wie schnell dein Haar wächst und wann es ausfällt.
Gesunde Gewohnheiten in Kombination mit der richtigen Haarpflege können für einen schnelleren Haarwuchs sorgen. Du kannst zum Beispiel mehr Wasser trinken, um deinen Haaren Feuchtigkeit zu spenden und deine Haare seltener waschen, um die natürliche Ölschicht deiner Haare zu erhalten.
Um dein Haarwachstum anzuregen, kannst du jeden Tag deine Kopfhaut für einige Minuten massieren. So verbesserst du die Durchblutung der Haarfollikel und versorgst deine Haare mit Nährstoffen, sodass sie schneller wachsen und länger vor dem Ausfallen geschützt sind.
Vor dem Kauf eines Shampoos ist es ratsam, die Angaben zu den Inhaltsstoffen zu überprüfen. Vermeide Produkte mit schädlichen Chemikalien und synthetischen Duftstoffen, die eine negative Wirkung auf dein Haar haben können. Verwende stattdessen ein Shampoo mit vielen natürlichen Inhaltsstoffen, um deinen Haaren etwas Gutes zu tun.
Fazit
Dass Haarausfall durch Shampoo entstehen kann, ist sehr unwahrscheinlich. Ein falsches Pflegeprodukt kann sich aber negativ auf das Haarwachstum und die Gesundheit der Kopfhaut auswirken. Du solltest deshalb auf Shampoos mit aggressiven Chemikalien und künstlichen Duftstoffen verzichten.
Verwende ein Shampoo mit natürlichen Inhaltsstoffen, um deine Haare zu stärken und zu pflegen. Einige Kräuter wie Brennnessel, Lavendel und Schachtelhalm können dein Haarwachstum anregen und für eine gesunde Haarpracht sorgen. Wenn du diese Tipps in deine Pflegeroutine aufnimmst, wirst du den Haarausfall durch Shampoo auf ein Minimum reduzieren und die Gesundheit deiner Haare nachhaltig verbessern.