Beziehungs-Burnout: Anzeichen & 5 Auswege
Keine Partnerschaft ist perfekt. Aber wenn sich alles nur noch schwer anfühlt, ist es vielleicht an der Zeit, genauer hinzuschauen, was eigentlich los ist. In diesem Artikel schauen wir uns das Beziehungs-Burnout an, d. h. das Ausgebranntsein in einer Beziehung, sowie die Warnzeichen dafür. Außerdem erfährst du, was du tun kannst, um deiner Beziehung eine neue Chance zu geben.
Du fühlst dich in deiner Partnerschaft genervt und euch ist die Liebe irgendwie abhandengekommen?
Negative Gefühle können einen erheblichen Einfluss auf deine Beziehung haben. Vielleicht seid ihr auch schon lange zusammen und habt euch einfach auseinander gelebt. Oder ihr habt eure Partnerschaft schlicht vernachlässigt, weil ihr beide im Job ziemlich unter Druck steht und euch verausgabt habt.
Egal, was die Gründe sind: Es ist wichtig, dass du mit deinem Partner bzw. deiner Partnerin sprichst. Nur so könnt ihr eure Probleme lösen und entscheiden, ob es einen Weg gibt, wieder zueinanderzufinden. Auch in gesunden Beziehungen muss man ab und zu reinen Tisch machen. Wenn ihr euch aufeinander zu bewegt und ins Gespräch geht, könnt ihr euer Beziehungs-Burnout überwinden und eurer Partnerschaft die Chance für einen Neuanfang geben.
Lies weiter, um mehr über Beziehungs-Burnout und die Auswege daraus zu erfahren.
Was ist ein Beziehungs-Burnout?
Man spricht von einem Beziehungs-Burnout, wenn zwei Menschen in einer Partnerschaft emotional erschöpft sind und die Motivation für die Beziehung nachlässt. Man redet nicht mehr und entfernt sich so langsam voneinander … Und plötzlich steht der Erfolg der Beziehung nicht mehr im Mittelpunkt.
Es gibt viele Warnzeichen für ein Burnout, aber wie dieses genau aussieht, ist von Paar zu Paar unterschiedlich. Wenn man in ein Beziehungs-Burnout hineingeschlittert ist, kann man das Gefühl haben, dem anderen nicht mehr nahe zu sein. Vielleicht ist man auch zunehmend genervt von den Gewohnheiten des Partners bzw. der Partnerin oder wird zynisch, was die Zukunft der Beziehung angeht.
Die verschiedensten Faktoren können dazu führen, dass man sich in einem Beziehungs-Burnout wiederfindet. Wichtig ist, auf die Anzeichen zu achten und sie anzusprechen, da sie, wenn man sie ignoriert, sonst zum Trennungsgrund werden können. Die gute Nachricht ist, dass es viele Möglichkeiten gibt, ein Burnout zu überwinden und die Liebe zu retten, bevor es zu spät ist.
7 Anzeichen von Beziehungs-Burnout
Es ist normal, dass man in einer Partnerschaft ab und zu mal unzufrieden ist – es ist schließlich nicht immer eitel Sonnenschein. Manchmal muss man einiges an Arbeit in eine Liebesbeziehung stecken, damit sie gelingt. Aber wenn dabei oft negative Gefühle aufkommen, dann kann es auch sein, dass du ein Beziehungs-Burnout hast.
An diesen 7 Anzeichen erkennst du ein Burnout:
#1 Ständiger Streit
Ständiger Streit kann ein Symptom für Beziehungs-Burnout sein, vor allem wenn es davor nie so war. Nichts ist anstrengender, als mit einem Menschen zu streiten, der einem wichtig ist. Es ist völlig normal und gesund, dass Paare sich streiten und dass man unterschiedlicher Meinung ist. Aber häufige Streitereien können ein Symptom für eine toxische Beziehung sein.
Wenn es euch schwerfällt, Konflikte zu lösen und ihr euch immer wieder gegenseitig die Schuld in die Schuhe schiebt, macht es Sinn, sich zu überlegen, was eigentlich los ist. Ständiges Streiten tut dir nicht gut und schadet deiner körperlichen und psychischen Gesundheit. Außerdem kann es auch ungesundes und selbstzerstörerisches Verhalten auslösen.
#2 Negative Gedanken über deinen Partner bzw. deine Partnerin
Ein anderes Symptom ist, dass sich deine Gedanken gegenüber deinem Partner bzw. deine Partnerin zum Schlechten hin verändern. Gewohnheiten, die du früher süß fandest, nerven dich plötzlich und du verbringst lieber Zeit alleine, als mit ihm oder ihr etwas zu unternehmen. Solche Gefühle machen schlechte Stimmung und früher oder später kann man beginnen, dies dem Partner oder der Partnerin übelzunehmen.
#3 Fehlende Nähe
Manchmal kann es passieren, dass man sich im Laufe der Zeit auseinanderlebt und eine echte Begegnung nicht mehr stattfindet. Vielleicht kommt ihr euch körperlich nicht mehr nahe oder nehmt euch nicht mehr richtig Zeit füreinander. Oder es passieren andere Dinge, die dazu führen, dass dein Partner bzw. deine Partnerin dir fremd wird. Wenn ihr dafür nicht umgehend Lösungen findet, steigt das Risiko, dass ihr euch immer weiter auseinander lebt.
#4 Schlechte Stimmung zu Hause
Deine Partnerschaft sollte dir guttun und ein Ausgleich für dich sein. Dein Partner bzw. deine Partnerin sollte jemand sein, zu dem bzw. der du nach Hause kommst und dich wohlfühlst. Wenn du schon ausgebrannt bist, weil du am Arbeitsplatz ständig Stress hast, ist eine feindselige Stimmung zu Hause das Letzte, was du brauchen kannst.
#5 Kein Humor und Lachen
Erinnerst du dich an das letzte Mal, als du und dein Partner bzw. deine Partnerin richtig Spaß zusammen hattet?
Humor und Freude können euch langsam abhandengekommen sein, wenn dir das wie eine Ewigkeit hervorkommt. Lachen ist gesund und wirkt therapeutisch. Die kraftvolle Energie, die dahinter steckt, kann Verhalten und Gefühle zwischen zwei Beziehungspartnern absolut positiv beeinflussen. Wenn sie fehlt, kann sich eine Beziehung langweilig und leer anfühlen.
#6 Emotionale Erschöpfung
Eine negative Beziehung kann dir Energie rauben und dazu führen, dass du dich emotional richtig ausgelaugt fühlst. Es kann dann sein, dass du müde und niedergeschlagen bist und dich unfähig fühlst, mit den Schwierigkeiten zwischen euch beiden fertig zu werden. Fühlst du dich sogar zu erschöpft, um mit deinem Partner bzw. deiner Partnerin zu reden und Dinge zu klären? Dann kann das ein eindeutiges Zeichen dafür sein, dass für dich die Beziehung vorbei ist.
#7 Anziehung zu anderen
Wenn du dich zu anderen hingezogen fühlst, dann kann das bedeuten, dass etwas in eurer Beziehung nicht mehr stimmt. Du vermeidest dann vielleicht körperliche Nähe und hast keine Lust mehr auf Sex oder überhaupt darauf, richtig Zeit miteinander zu verbringen. Ein umherschweifender Blick kann auch deine Fantasien wecken und dir Lust machen, mit anderen Sex zu haben.
Was sind die Gründe für ein Beziehungs-Burnout?
Jede Partnerschaft ist einzigartig. Das bedeutet wiederum, dass es auch nicht die eine Ursache für ein Beziehungs-Burnout gibt. Es gibt allerdings bestimmte Auslöser, die oft gleich sind. Meist liegt es an der Kommunikation in der Beziehung. Genauer gesagt daran, dass Paare sich nicht offen genug mitteilen und bestimmte Gefühle nicht angesprochen werden.
Einige häufige Ursachen für ein Beziehungs-Burnout sind:
- Nicht genug Zeit mit dem Partner bzw. der Partnerin zu verbringen
- Selbstgefälligkeit, den anderen für selbstverständlich halten
- Unausgewogenheit: Die eine Person bringt sich mehr ein als die andere
- Ungelöste Probleme zwischen den beiden Partnern
- Äußere Faktoren, die die Partnerschaft negativ beeinflussen, wie Stress, psychische Probleme oder familiäre und berufliche Verpflichtungen
- Unterschiedliche Persönlichkeiten
5 Auswege aus einem Beziehungs-Burnout
Dein Partner bzw. deine Partnerin liegt dir bestimmt sehr am Herzen und trotzdem zehren Beziehungsprobleme unglaublich. Bevor du dir überlegst, Schluss zu machen, beachte eins: Es gibt verschiedene Lösungen, mit einem Beziehungs-Burnout umzugehen und wieder zusammenzufinden. Es ist ein Versuch wert, wenn du deinen Partner bzw. deine Partnerin liebst.
Hier sind 5 Auswege aus einem Beziehungs-Burnout:
#1 Bedürfnisse aussprechen
Wenn du deine Gefühle nur in dich hineinfrisst, wirst du nie das bekommen, was du brauchst. Ihr müsst miteinander reden, um eure Probleme zu lösen. Dein Partner bzw. deine Partnerin ist sich vielleicht gar nicht bewusst, wie du dich fühlst. Wenn du ihm bzw. ihr deine Bedürfnisse mitteilst, hat er oder sie die Chance, entsprechend darauf zu reagieren.
#2 Gutes würdigen
Bei einem Burnout verliert man leicht aus den Augen, was die Beziehung zusammen hält. Deshalb ist es wichtig, dass ihr euch an die goldenen Seiten erinnert. Nimm dir Zeit, darüber nachzudenken, was euch wirklich gut gelingt und erinnere dich an all die kleinen und großen Dinge, für die du dankbar bist.
Du könntest damit anfangen, dich daran zu erinnern, wie ihr euch kennengelernt habt und dir den Zauber des Anfangs ins Gedächtnis rufen. Dann erinnere dich an alle glücklichen Zeiten, die ihr zusammen hattet. Wenn man eine Beziehung zu lange vernachlässigt hat, vergisst man leicht, was man aneinander hat und warum man sich liebt.
#3 Selbstfürsorge praktizieren
Wenn du dich um dich selbst kümmerst, fühlst du dich sowohl körperlich als auch seelisch besser. Und wenn es dir gut geht, kannst du dir auch eher Zeit für deine Partnerschaft nehmen. Wer es sich gut gehen lässt, ist weniger gestresst – und Stress trägt definitiv zu Partnerschaftproblemen bei.
Die Sensa App ist ein geniales Hilfsmittel, das dir unglaublich dabei helfen kann, dich wohler zu fühlen. Sie ist eine tolle Unterstützung, wenn dir psychische Probleme wie Ängste, Stress oder Depressionen das Leben schwer machen. Mit der App kannst du deine Stimmung festhalten, deine Gedanken aufschreiben und Achtsamkeitsübungen machen.
#4 Die Beziehung wichtig nehmen
Wenn du anfängst, deine Partnerschaft wieder wichtig zu nehmen, kann sich viel verändern. Und umgekehrt, wie die meisten Dinge im Leben, kann sie zerfallen, wenn man sich nicht um sie kümmert und sie pflegt. Fang also an, wieder Energie in deine Beziehung zu stecken. So könnt ihr gegenseitig eure Bedürfnisse erfüllen und anfangen, einiges wiedergutzumachen.
Gemeinsam verbrachte Zeit kann wahre Wunder wirken. Achte also darauf, dass ihr viel Zeit miteinander verbringt, einander genug Zuneigung schenkt, euch mitteilt, wie es euch geht und lieb zueinander seid. So habt ihr sehr wahrscheinlich auch wieder mehr Spaß zusammen. Ihr könntet gemeinsam ein Date organisieren, einen romantischen Ausflug planen oder einfach einen Morgenspaziergang zusammen machen.
#5 Therapie in Betracht ziehen
Manchmal braucht man einfach Hilfe von anderen. Eine Paartherapie kann euch helfen, herauszufinden, wo es hakt und dafür Lösungen zu finden. Die Außenperspektive auf die Beziehung ist dabei sehr hilfreich. Eine Paartherapeut bzw. eine Paartherapeutin kann euch viele Informationen geben. Außerdem lernt ihr, wie ihr besser miteinander umgeht und über Gefühle sprecht, die vielleicht dabei aufkommen, wenn ihr Neues ausprobiert.
Wann sollte man einer Beziehung noch eine Chance geben und wann beendet man sie lieber?
In jeder Partnerschaft gibt es Höhen und Tiefen. Es ist manchmal gar nicht so einfach, zu entscheiden, ob man um eine Beziehung kämpfen oder sie aufgeben soll, wenn alles nicht mehr so glatt läuft. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab: von den Problemen und z. B. auch davon, ob sie erst kurzfristig entstanden sind oder schon länger bestehen. Und natürlich ist auch entscheidend, ob du überhaupt noch mit der anderen Person zusammen bleiben möchtest.
Du liebst deinen Partner bzw. deine Partnerin und bist fest entschlossen, alles zu geben? Dann lohnt es sich, der Beziehung noch eine Chance zu geben. Wenn dir alles zu viel ist und du nicht wirklich bereit bist, Zeit und Energie zu investieren, dann ist das vielleicht schon die Antwort. Wenn du nicht motiviert genug bist, dann hat das Ganze auch nicht wirklich eine Perspektive.
Manchmal funktionieren Beziehungen einfach nicht. Dein Partner bzw. deine Partnerin liegt dir vielleicht wirklich am Herzen, und trotzdem musst du aus Fehlern Konsequenzen ziehen, um ein Beziehungs-Burnout zu vermeiden. Wenn ihr euch Zeit nehmt, miteinander zu reden, kann es auch sein, dass ihr euch dafür entscheidet, besser getrennte Wege zu gehen. Sich zu trennen, ist nicht einfach. Aber irgendwann geht der Trennungsschmerz vorbei und mit der Zeit lernst du wieder, dich selbst zu lieben.
Das sagen unsere Psycholog:innen
Ein Burnout ist ein psychischer Zustand, in dem man sich emotional erschöpft und oft verbittert fühlt. Es kann jeden betreffen, persönlich oder in Beziehungen – es kann in Liebesbeziehungen oder rein freundschaftliche Beziehungen, in der Familie sowie unter Kolleg:innen oder Freund:innen passieren.
In einer Liebesbeziehung kann es dazu kommen, sobald die erste Verliebtheit vorbei ist und sich die Dinge etwas setzen. Viele Faktoren können zu einem Burnout und den damit verbundenen negativen Gefühlen beitragen, z. B. die eigene psychische Gesundheit, Überlastung und Stress von außen sowie Kommunikationsschwierigkeiten.
Ständig über deine Beziehung nachzugrübeln, kann dazu führen, dass du ziemlich erschöpft bist. Wenn dann keine Energie oder Motivation zum Weitermachen mehr da sind, kann die Beziehung in die Brüche gehen. Längere Phasen von Beziehungs-Burnout können extrem stressig sein und letztendlich zu einer Trennung führen.
Am besten sprichst du mit deinem Partner bzw. deiner Partnerin ganz offen darüber, wie es dir geht. Gemeinsam könnt ihr dann versuchen, eure Partnerschaft wieder aufzubauen.
Fazit
Also: Ist eine Beziehung, die in einem Burnout steckt, zum Scheitern verurteilt?
Ein Beziehung-Burnout kann jeden treffen, wenn man nicht aufpasst. Es ist wichtig, dass du deine Beziehungen pflegst und sicherstellst, dass deine Bedürfnisse und die deines Partners bzw. deiner Partnerin erfüllt werden können. Wenn du immer wieder an eine Trennung denkst, gibt es verschiedene Auswege, die dir helfen können, ein Beziehungs-Burnout zu überwinden und der Liebe nochmal eine Chance zu geben.